Arbeitsplan zur Weiterentwicklung

Vor ca. 15 Jahren hat sich die Schulgemeinschaft der Luise-Hensel-Real­schule auf den Weg gemacht, unsere Grundlagen des Lehrens, Lernens und Erziehens kritisch zu analysieren und schließlich schriftlich in einem sogenannten „Schulprogramm“ erstmalig zu fixieren.

Bis zum Erscheinen der ersten schriftlichen Evaluation im Jahre 2005 ha­ben alle Lehrer/-innen, die Schulleitung, viele Eltern und Schüler/-innen in verschiedenen Gremien lange und intensiv sowohl die Stärken als auch die Schwächen und die jeweils daraus resultierenden Ziele und Inhalte unse­rer gelebten Schulgemeinschaft diskutiert, sprachlich festgelegt und schließlich durch ihre Unterschrift besiegelt.

Diese evaluierte „Grundfassung“ dient seitdem nicht nur allen neu hinzu­kommenden Kollegen, sondern auch allen in diese Schule hineinkommen­den Eltern und deren Kindern als Information über die Gemeinschaft, de­ren Teil sie werden, und als Auftrag, diese Gemeinschaft auf dieser Grundlage täglich mitzuprägen und fortzuführen.

Schulprogrammarbeit erfordert eine stete begleitende Evaluation, um Ziel­setzungen, Angebote und die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen zu überprüfen. Dabei bietet Evaluation die Möglichkeit, Selbstreflexions­prozesse in Gang zu setzen und eine Feedbackkultur aufzubauen bzw. zu intensivieren. Auf dieser Grundlage kann pädagogisches und organisatori­sches Handeln der Schule allen Beteiligten transparent gemacht werden, auch im Sinne der Rechenschaftslegung. Dabei fordert Evaluation Selbst­kritik und verhindert somit die „Konstruktion“ von Fassadenprogrammen. Somit umreißt die Korrelation von „Erhalt des Beschlossenen“ und „Verän­derung durch Aktualisierung“ den Begriff „Evaluation“.

Daraus ergibt sich auf der einen Seite, dass Inhalte nicht durch Einzelne grundlegend geändert oder gestrichen werden können, auf der anderen Seite die Verpflichtung zur Veränderung, wenn Gremien erkennen, dass bestimmte Aspekte nicht mehr in unsere Schulwirklichkeit passen bzw. völlig neue hinzukommen müssen.

Diese Vorstellung von „Weiterentwicklung des Schulprogramms“ wurde schon im Schlusswort der Fassung von 2005 betont. Eine ständige Anpas­sung an die veränderten Gegebenheiten und die zu erwartenden Heraus­forderungen war und bleibt Grundlage unseres Verständnisses von Schul­programmarbeit. Als Beispiel dieser Anpassung an veränderte Gegeben­heiten ist hier v.a. unsere Homepage zu nennen, die es 2005 gar nicht gab. Seit der Neugestaltung im Jahre 2011 bietet sie die Möglichkeit, ta­gesaktuelle Informationen für die Schulgemeinschaft wie gleichermaßen für außenstehend Interessierte zu verbreiten bzw. auf leichtem Wege zu erhalten.

„Überprüfung“ und ein kritischer Blick auf notwendige Veränderungen ge­schehen dabei nicht nur durch die Schulleitung, sondern ebenso durch die Fachkonferenzen und deren schulinterne Kernlehrpläne wie auch durch Schüler- und Elterngremien.

So ist z. B. jede/r Lehrer/-in Planungsmitglied in einer der jährlich statt­findenden sechs Projektwochen. Indem die positiven wie negativen Er­fahrungen des Vorjahres in die nächste Planung mit einbezogen werden, bleibt keine Projektplanung statisch, sondern wird jährlich evaluiert.

Dies kann im Extremfall sogar so weit gehen, dass eine elementare Ver­änderung stattfindet, wie es z. B. bei der Projektwoche 10, Thema „Fach­arbeit“, in den letzten Jahren der Fall war. Die Kritik vieler Beteiligter (das Niveau und Umfang des geforderten Aufgabenformates betreffend) führte – über einen langen Zeitraum – zur Befragung aller Beteiligten in den Mitwirkungsgremien und zur Bildung einer Arbeitsgruppe, die alternative Vorschläge entwarf und diese den Gremien vorstellte. So entstand die neue Projektwoche 10 „Fachreferat – Recherchieren und Referieren“, die seit dem Schuljahr 2013-14 in die Praxis umgesetzt werden konnte.

Ein anderes, diese „Korrelation“ erklärendes Beispiel ist der neu hinzu ge­kommene Aspekt unserer Schule als besiegelte „Kulturschule“.

Diesen Titel, den wir erst seit 2012 tragen, mit Leben zu füllen, heißt für uns, Ziele und nicht willkürlich änderbare Inhalte zu umreißen, festzulegen und zu praktizieren. Jedem Mitglied der Schulgemeinschaft ist klar, dass es sich auch in diesem Fall um eine Evaluation unseres Schulprogramms handelt, das nur aus Kostengründen nicht ständig in der gedruckten Form aktualisiert wird. Stattdessen bietet unsere ständig aktualisierte Home­page jedem Interessierten die Möglichkeit, sich über beschlossene Ände­rungen und Anpassungen des Schulprogrammes zu informieren Somit fungiert unsere Homepage auch als „lebendiges Schulprogramm“.

Das Schulprogramm soll in Zukunft alle fünf Jahre – also das nächste Mal im Schuljahr 2018/19 – schriftlich evaluiert werden. So kann bei jeder fol­genden schriftlichen Fixierung noch auf Erfahrungen von Eltern und Schü­lern zurückgegriffen werden, die an der vorhergehenden Neufassung be­reits mitgewirkt haben.

Auch zukünftig wollen wir das Schulprogramm im erprobten gestuften Verfahren evaluieren Geplant ist, dass zuerst die Lehrer/-innen das Schul­programm evaluieren. Anschließend werden die Gedanken und Meinungen der Eltern und Schüler/-innen thematisiert und in die Neufassung mit auf­genommen, wobei in diesem zweiten Schritt ein intensiver Austausch mit den Lehrer/-innen erfolgen soll. Abschließend wird von einer Arbeits­gruppe, in der alle Mitwirkungsgremien der Schule vertreten sind, eine gemeinsame Endfassung erstellt und dann allen Mitwirkungsgremien zur Zustimmung vorgelegt. Dieses gestufte Verfahren sichert eine möglichst hohe und breite Beteiligung aller und eine personenunabhängige Kontinu­ität. Langfristig vorbereitet und leichter realisierbar wird das ganze Ver­fahren durch eine immer wiederkehrende Thematisierung von Inhalten und Neuerungen des Schulprogramms in allen Mitwirkungsgremien als verpflichtender Tagesordnungspunkt.